Es gibt Situationen im Leben, die sind richtig blöd. Und Jobverlust gehört definitiv dazu, gerade wenn man um oder über 50 ist. Und mir begegnen derzeit immer wieder Menschen, die ziemlich desillusioniert sind.

Eine Freundin sagte kürzlich folgendes zu mir:

“Ich bin meinen Job los und mit über 50 Jahren habe ich in der jetzigen Krise doch sowieso keine Chance noch was gescheites zu machen. Ich schreibe jetzt halt Bewerbungen und nehme das erst beste was kommt – ich muss ja froh sein wenn ich überhaupt nochmal irgendwo unterkomme.”

In mir regte sich Widerstand, doch zunächst kam ich nicht wirklich an sie dran. Denn dieser Glaubenssatz war ziemlich festgefahren, und Ihr Umfeld bestätigte Ihr diesen auch immer wieder.

Was also tun ?

Schliesslich habe ich Ihr angeboten, einen gemeinsamen Blick auf Ihre Situation zu werfen, um mir ein besseres Bild machen zu können.

Tipp#1: Auf die Stärken schauen

Ich habe sie also gefragt was sie denn gut kann und was sie im Job ausgezeichnet hat bis hierher. Sie schaute mich zunächst mit grossen Augen an – und sagte dann trotzig:

“Nichts. Sonst hätten sie mich ja nicht entlassen. Ich war halt in der Buchhaltung. Das hab ich schon hingekriegt, nur gab es da eben nochmal drei andere Mädels, die jünger waren und fitter am PC”.

Ein erster Anfang war zumindest mal gemacht. Und ich erlebe ganz oft, dass gerade Menschen, die einen Job verloren haben, sich ziemlich schwer tun damit, Ihre Stärken zu sehen, Der Frust sitzt tief, und das Ego hat gelitten. Und genau dann ist es wichtig, die versteckten Talente an die Oberfläche zu holen.

“Und gab es trotzdem Dinge, in denen Du besonders gut warst, vielleicht besser als die anderen?” wollte ich wissen.

“Naja, ich war die einfühlsamste im Team” sagte sie mit einem gewissen Stolz, “aber das hat mir im Endeffekt auch nichts geholfen, und bei der Entlassung hat es auch niemanden interessiert”.

“Aha – da haben wir es – dann hast Du ja doch eine Stärke – immerhin eine, auch wenn sie nicht wertgeschätzt wurde …”

Tipp#2: Den Blick in andere Bereiche lenken

Bevor sie widersprechen konnte, stellte ich Ihr schnell die nächste Frage:

“Sag mal, was machst Du denn sonst noch gerne – ich meine ausserhalb vom Job”?

Wieder schaute sie mich zunächst verblüfft an, und sie sagte erst mal gar nichts. Nach einer kurzen Pause sah ich auf einmal ein kurzes Funkeln in Ihren Augen.

“Ich liebe Pilates – das mache ich fast täglich und es entspannt mich total. Da hab ich letztes Jahr sogar eine Ausbildung gemacht, Jetzt fehlt mir nur noch der Anatomie-Teil – dann könnte ich sogar Kurse geben”.

Man konnte die Begeisterung förmlich spüren, und das war um 180 Grad anders, als wenn sie über Ihren Job sprach.

“Aber warum interessiert Dich das eigentlich? Wir sind doch hier um über meinen Job zu sprechen. Und in der Buchhaltung juckt es doch eh keinen, ob ich gerne Sport mache oder nicht”.

“Stimmt” erwiderte ich “und trotzdem ist es wichtig. Denn es geht ja um Dich und darum, was Du der Welt zu geben hast. Machen denn viele Menschen über 50 noch Pilates?” fragte ich nach…

“Naja, es gibt schon einige. Eher die Frauen. Aber meistens geht das nicht sehr lange gut, denn die Trainerinnen sind oft junge Hüpfer und die verstehen nicht so wirklich, was wir älteren Semester brauchen … und dass unser Körper nicht mehr alles mitmacht, wie mit 20. “

Ich musste grinsen, denn in mir ploppte eine Idee auf, die ich aber meiner Freundin noch nicht mitteilen wollte.

Tipp#3: Geh dahin wo die Freude ist

“Warum grinst Du denn so blöd?” fauchte sie mich an. “wir wollten doch über meine beruflichen Perspektiven reden. Und jetzt nimmst Du mich nicht mal mehr ernst”…

“Moment – ich dachte Du bist einfühlsam” …sagte ich und mei n Grinsen wurde breiter.

Aber bevor sie etwas erwidern konnte warf ich Ihr die nächste Frage hin

“Wenn Du einen ganzen Tag Zeit hättest und die Wahl zwischen Buchhaltung und Pilates – womit würdest Du den Tag verbringen”?

“Blöde Frage – mit Pilates, ist doch klar. Aber was soll die Frage – ich bin Buchhalterin”.

“Du warst Buchhalterin” entgegnete ich “und Du hast mir gerade erklärt, dass Du in nächster Zeit eh keinen guten Job mehr kriegst in dem Bereich. Und Du hast mir erzählt, dass es total viele 50+ Ladies gibt, die eine einfühlsame Pilates-Trainerin gebrauchen könnten, die sie und Ihre Bedürfnisse versteht … stimmt oder stimmt nicht?”

“Stimmt. Aber da kriegst Du mich nicht hin, sowas kann ich nicht” … warf sie mir entgegen.

“Falsch” sagte ich “Du traust Dich nicht. Noch nicht”!

Ich schaute Ihr dabei in die Augen und ich konnte sehen, dass ich recht hatte. Ich konnte einen Anflug von Panik erkennen, aber ich konnte auch sehen, dass ich einen Funken in Ihr entzündet hatte und dass es in Ihrem Kopf anfing zu rattern.

Tipp #4: Finde heraus was es braucht

Bevor sie ausweichen konnte sagte ich schnell zu Ihr “ich möchte Dir noch eine Frage stellen, und ich möchte dass Du mir ehrlich antwortest – darf ich?”

“Wenn es sein muss … ” antwortete sie. “Also frag”!

“Welche 3 Hindernisse siehst Du auf dem Weg, um die Buchhaltung an den Nagel zu hängen und als Pilates-Trainerin 50+ durchzustarten?”

“Das ist doch lächerlich – ich habe weder ein Diplom, noch die notwendige Erfahrung”.

“Naja, Dir fehlt die Anatomie-Ausbildung und Du machst wahrscheinlich seit 20 Jahren Pilates – fühlt sich für mich wie ein lösbares Problem an” …

Nach einer kurzen Pause nickte sie.

“Was noch?”, wollte ich wissen.

“Ich habe keine Kunden und weiss auch nicht, wie man Marketing macht, denn schliesslich bin ich Buchhalterin”.

“Fairer Punkt” erwiderte ich “aber könntest Du zum Beispiel in dem Studio fragen, wo Du heute trainierst und Ihnen die Idee mit dem 50+ Pilates erklären? Die kennen und schätzen Dich doch bestimmt, und vielleicht kannst Du mal probeweise Kurse geben”.

Wieder nickte sie zögerlich.

“Ok und sag mir bitte noch eine dritte Sache, die Dich abhält”.

“Naja, da ist noch die Sorge, ob ich das überhaupt kann und gut genug machen würde. Weisst Du es ist schon etwas anderes an einem Kurs teilzunehmen als einen Kurs zu leiten”.

“Den Punkt sehe ich, und es bräuchte wahrscheinlich ein paar Runden bis Du wirklich top wärst. Aber Du hast mir vorher ja gesagt, dass Einfühlsamkeit Deine grosse Stärke ist und ich bin mir sicher, dass Du schnell eine richtig gute Verbindung zu Deinen Kundinnen aufbauen würdest”.

Wieder nickte sie zustimmend und ich konnte merken, wie die Idee Form annahm in Ihrem Geiste.

Tipp#5: Kreiere eine Vision

“Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser fühlt es sich an. Aber wie komme ich denn da hin? Das fühlt sich nach einem super weiten Weg an, und ich weiss nicht, wie ich das schaffen soll” sagte Sie, und in Ihrem Blick lag eine Mischung aus Freude und Verzweiflung.

“Ok, dann zeige ich Dir einen Weg” erwiderte ich. “Schliesse mal bitte die Augen und hör mir zu”.

Als sie die Augen geschlossen hatte nahm ich sie mit auf eine mentale Reise und bat sie, sich vorzustellen, wie sie in 6 Monaten von jetzt Ihren ersten Kurs geben würde. Ich nahm sie mit in die Vorstellung, wie sie in 12 Monaten voll ausgebuchte Kurse hätte und wie sie in 2 Jahren Ihr eigenes Pilates 50+ Studio eröffnen würde.

Ich bat sie, sich vorzustellen, dass sie nur Kundinnen hatte, die echte Traumkundinnen waren und dass sie fast gar keine Werbung machen musste, weil es sich schnell herumgesprochen hatte, wie einfühlsam sie war.

Wir visualisierten Ihr Studio, wir tauchten ein in das Gefühl wenn sie morgens den Schlüssel im Schloss umdrehte, wenn sie sie die Kunden begrüsste, wenn sie die Kurse gab. Und wir versuchten, uns jedes Detail in Ihrem täglichen Ablauf vorzustellen.

Sie bekam dann von mir noch als Hausaufgabe mit, Ihren optimalen Set-up aufzuschreiben und sich täglich damit auseinanderzusetzen. Und als ich sie knappe zwei Wochen später erneut traf, war sie von der Pilates 50+ Idee nicht mehr abzubringen.

Diese Idee war zu Ihrer Idee geworden, und obwohl sie wusste, dass ein ziemlich anspruchsvoller Weg vor Ihr lag, war sie Feuer und Flamme. Von Ihrem mentalen Tief war jedenfalls nichts mehr zu spüren und wir einigten uns darauf, ab sofort an Ihrer genauen Positionierung, Ihrem Angebot, Ihrem Markenauftritt und Ihrer Kundengewinnungsstrategie zu basteln.

Um solche Themen zu besprechen und die Richtung für meine Kunden festzulegen, braucht es natürlich Raum und Zeit. Und um solche Gespräche überhaupt führen zu können, braucht es zwingend auch ein 1:1 Setting, in dem man die richtigen Fragen stellen kann.

Falls Du in einer ähnlichen Situation bist und auch gerne einen solchen Termin in Anspruch nehmen möchtest, kannst Du Dir diesen hier bequem buchen. Ich würde mich freuen, auch mit Dir eine neue Vision zu erarbeiten, mit der Du voll durchstarten kannst.

Für mich ist es immer ein grosses Geschenk, wenn ich Menschen dabei helfen darf, Ihre Talente zu entdecken und zur Entfaltung zu bringen. Und in diesem Sinne hoffe ich, dass ich Dich dazu inspirieren konnte, mal nachzuforschen, welche Talente in Dir stecken.

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18.02.2023

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