Eine Krise in eine Chance verwandeln? Das Thema ist ja in aller Munde dieser Tage und es wäre schön, wenn das immer so einfach möglich wäre.

Wenn es Dir wie mir geht, dann ist das allerdings kein Selbstläufer. Und deshalb möchte ich Dir heute einen Weg aufzeigen, wie das tatsächlich gelingen kann.

Dazu möchte ich Dir eine Anekdote aus meinem Managerleben erzählen, die sich tatsächlich so zugetragen hat und die mir ein Modell geliefert hat, um in Krisenmomenten schneller wieder in den Chancenmodus zu kommen.

Die Geschichte von Gabi.

Gabi war eine Mitarbeiterin in meinem Team, die ich sehr schätzte. Sie kam damals aus dem Urlaub zurück und mir war richtig mulmig zu Mute. Denn ich musste Ihr an diesem Morgen erklären, dass sie die Stelle, auf die sie sich beworben hatte, nicht bekommen würde. Wir hatten entschieden, dass eine Kollegin von Ihr besser geeignet war für den Job.

Mir war klar, dass diese Neuigkeit für Gabi richtig schwer zu verdauen sein würde. Denn sie hatte die letzten Monate viel investiert und auch eine ziemlich gute Leistung gebracht. Trotzdem hatten wir entschieden, dass Ihre Kollegin es noch mehr verdient hatte und irgendwie auch besser passte.

Und so hing es also an mir, Gabi diese Nachricht zu überbringen. Ich hatte schweissnasse Hände, weil ich mich in sie hineinversetzen konnte.

Und Ihre Reaktion war zunächst auch so, wie ich es erwartet hatte. Eine Welt war für sie gerade zusammengebrochen. Ein echter Tiefschlag, vor allem weil wir Ihr eine direkte Kollegin vorgezogen hatten.

Ich schätzte Gabi wie gesagt sehr und ich sah grosses Potential in Ihr. Deshalb lag mir viel daran, Ihr aufzuzeigen, dass dieser Rückschlag «zu überwinden» war und dass es jetzt darauf ankam, wie sie damit umging.

Ich hatte allerdings kein wirkliches «Konzept» in der Tasche, sondern suchte nach Wegen sie zu unterstützen.  Die folgenden 5 Schritte, die ich Dir heute zeigen möchte, haben wir damals angewendet. Diese ergaben sich eher intuitiv und haben funktioniert.

Im Nachgang zu dieser Episode habe ich dann festgestellt, dass sich dieser Prozess immer dann anwenden lässt, wenn ich irgendwo feststecke oder einen Rückschlag wegstecken muss. Also scheint es ein Modell zu sein, das Potential hat.

Was also sind diese 5 Schritte, von denen ich spreche?

Falls Du mit ähnlichen Situationen wie Gabi konfrontiere bist, falls Du auch mit Rückschlägen klarkommen musst oder mit einem Thema nicht weiterkommst, dann kannst Du folgendes tun:

 

1) Den Widerstand bewusst wahrnehmen

Gabi war definitiv im Widerstand gegen die Situation und das war auch sehr verständlich. Denn aus Ihrer persönlichen Sicht war es schwer zu verstehen, warum Ihre Kollegin besser auf die Stelle passte als sie selbst. Das verursachte zunächst einmal grosse Wut in Ihr und auch Traurigkeit über die eigene Unzulänglichkeit.

Und beide Gefühle wollten, ja musste richtiggehend gefühlt werden.

Es wäre kontraproduktiv gewesen, sie wegzudrücken und zu «Business as usual» überzugehen. Ich habe damals schnell gemerkt, dass Gabi Raum und Zeit brauchte, um das Thema erst einmal sacken zu lassen. Wir haben es damals professionell bewältigt, aber wir haben es auch so gemacht, dass Gabi die Möglichkeit hatte, um sich mit Ihren Gefühlen auseinanderzusetzen.

Und erst nachdem diese Phase absolviert war, konnten wir den zweiten Schritt machen

2) Identifizieren, was genau den Widerstand auslöst

Einige Tage später setzten wir uns also nochmals zusammen. Der erste Frust war bewältigt und die erste Wut-Welle auch. Jetzt konnten wir gemeinsam nochmals im Detail auf den Fall schauen.

Gabi fand Worte dafür, was es genau war, was so weh tat. Das eigentliche Problem war gar nicht, dass sie den Job nicht bekommen hatte, sondern dass sie sich «nicht gesehen» fühlte und dass dies ein Gefühl war, was sie schon mehrmals im Leben gefühlt hatte.

Der aktuelle Sachverhalt war nur eine neue Variante eines sich wiederholenden Musters in Gabis Leben. Und genau deshalb tat es auch weh. Und das ist auch der Grund, warum sie tiefer graben musste, um das eigentliche Problem zu lösen und wirklich einen Schritt nach vorne zu machen.

Um das eigentliche Problem zu lösen, musste sie also einen anderen Weg gehen – dazu mehr in Schritt 4. Aber vorher brauchte es noch einen weiteren wichtigen Schritt, und das war folgender.

3) Annehmen was gerade ist

Auch wenn sich Gabi etwas beruhigt hatte, so steckte Ihre Energie zunächst noch im Widerstand fest. Und solange das der Fall war, fehlte Ihr diese Energie, um sich konstruktiv mit Ihrer Situation auseinanderzusetzen. Sie sass in der «Widerstands-falle» und solange sie in dieser Falle steckte, konnte sie sich nicht auf Lösungen fokussieren.

Gabi hatte also die Wahl.

Annehmen was ist und sich der Situation stellen, oder lamentieren, hinschmeissen und weglaufen. Wir waren an einem entscheidenden Punkt angelangt. Das konnten wir beide spüren und es wurde auch ein zentraler Punkt in unseren Gesprächen.

Zum Glück hat sie sich dafür entschieden sich der Situation zu stellen, sie anzunehmen und sie liess sich nach und nach darauf ein, einen neuen Plan auszuarbeiten. In dem sie anfing, die Situation zu akzeptieren, ergaben sich neue Möglichkeiten.

Denn ab diesem Moment veränderte sich die Energie. Plötzlich kam wieder etwas in den Fluss, was vorher blockiert war. Plötzlich gab es wieder eine Perspektive und plötzlich war auch wieder ein Lächeln auf Ihrem Gesicht zu erkennen.

Ein Anfang war gemacht, aber es lag ein Weg vor Ihr.

4) Definieren was Du willst

Und somit standen wir am Anfang einer neuen Phase. Jetzt ging es darum, zu definieren wie die neue Realität aussehen sollte. Und zwar so detailliert wie möglich. Genau dieser Punkt fehlt ganz oft. Viele Menschen, die ich treffe, sind zwar mit dem Status Quo mehr oder weniger unzufrieden, haben für aber auch nicht wirklich definiert, wie Ihre neue Realität aussehen soll.

Und genau diesen Schritt hatte Gabi jetzt vor sich.

Dies fand auf zwei Ebenen statt. Einerseits musste sie nochmals in Ihre Vergangenheit eintauchen. Sie musste sich diesem Gefühl des «nicht gesehen werden» stellen und die Ursache dafür finden. Dabei machte sie viele spannende Erkenntnisse wie sie mir später einmal berichtete.

Andererseits war es an der Zeit, sehr genau zu definieren, wie Ihr nächster Karriereschritt aussehen sollte und was es brauchen würde, um diesen zu erreichen. Wir definierten gemeinsam einen konkreten Plan für die kommenden 6 Monate, den Gabi für gut befand und mit dem sie arbeiten konnte.

5) Den ersten Schritt machen

Der fünfte und letzte Schritt in diesem Prozess war dann eigentlich nur noch eine logische Konsequenz. Gabi hatte ein klares Ziel vor Augen und sie sah wieder einen Weg dorthin. Und somit ging es jetzt nur noch darum die richtigen Schritte zu machen.

Und da sie zwischenzeitlich wieder voller positiver Energie war, ging sie die Sache an.

Und wie jeder Weg begann auch dieser mit einem ersten Schritt. Ich weiss heute nicht mehr so genau, wie dieser damals aussah. Aber woran ich mich erinnere noch sehr gut erinnere ist, dass es relativ schnell positive Rückmeldungen gab.

Andere Kollegen und Vorgesetzte hatten bemerkt, dass sich an Gabis Energie etwas verändert hatte. Sie strahlte etwas Anderes, etwas Positiveres aus und sie wurde von Tag zu Tag mehr sichtbar in der Organisation. Sie war immer schon beliebt gewesen, aber plötzlich stellten andere fest, dass man Ihre wahren Fähigkeiten bisher gar nicht erkannt hatte.

Und so ging der Plan auf und wenige Monate später hatte Gabi es geschafft. Sie hatte die gewünschte Beförderung erhalten und sie hat auch im weiteren Verlauf eine richtig schöne Karriere hingelegt.

Zusammenfassung

Was sich an Gabis Beispiel sehr schön zeigen lässt ist, dass es fundamental wichtig ist, sich aus dem Widerstand zu lösen.

Zugegeben, es ist häufig ein schwieriger Schritt – und auch mir selbst fällt das immer mal wieder richtig schwer. Aber wenn wir uns verdeutlichen, wie viel Energie in diesem Widerstand gebunden ist, dann macht es um so mehr Sinn, diesen aufzugeben.

Indem wir dies tun, verändern sich immer Blickwinkel und es entstehen auch immer neue Möglichkeiten. Energien kommen in Bewegung und die Dinge kommen in den Fluss. Flow entsteht und diesen können wir nutzen.

Wenn Du eine Kostprobe davon haben möchtest, dann kannst Du Dir hier den Mini-Flow herunterladen. Es ist ein Werkzeug, dass Dich in 15 Minuten in eine andere Energie bringt.

Und wie Du an Gabis Beispiel sehen konntest, hat eine Veränderung Deiner Energie das Potential Dein Leben zu verändern.

FINDE DEINEN SWEETSPOT IM MARKT

18.02.2023

19.30 - 21.00 UHR

Du hast dich erfolgreich angemeldet!